*dies war ein offenes Forschungsprojekt*

Die Kleidung

Der herzog liebte farbenfrohe und ausgefallene kleidung, rosa seidenwämser genauso wie rote samtkostüme…und auch im privaten sollte es bitteschön seide sein.

1612 stirbt Moritz von Sachsen-Lauenburg hochverschuldet in Buxtehude. Sofort melden sich seine Gläubiger, sowohl seine Dienstleute, als auch auswärtige Geldgeber. Zehn Jahre lang wird vor Gericht um den Nachlass gestritten. Ganz aufgelöst werden die Schuldansprüche aber nicht. So verbleiben die fürstliche Garderobe und weitere Wertgegenstände im Rathaus von Buxtehude und geraten in Vergessenheit. Im 19. Jahrhundert werden sie schließlich nach Hannover überführt und gelangen in die Sammlungen verschiedener Museen.

Mit dem textilen Nachlass des Herzog Moritz hat sich auf diese Weise ein außergewöhnliches Objektensemble erhalten. Denn Kleidung aus dieser Zeit ist nicht nur selten erhalten, vor allem ist es ein absoluter Glücksfall, dass ein Großteil der Garderobe eines adeligen Herren aus der Zeit um 1600 überliefert ist. Publiziert wurde das Ensemble zuletzt von Alheidis von Rohr im Jahr 1976.

Der Nachlass des Herzog Moritz besteht aus 24 textilen Objekten, die im Folgenden aufgelistet sind. Laut Quellen gibt es noch weitere Objekte nicht textiler Natur, die einst dem Herzog gehörten. Nach einigen dieser sind wir momentan auf der Suche in den Depots diverser Museen u.a. in Hannover und Buxtehude, die bisher recherchierten finden Sie in der untenstehenden Auflistung.

Aktuell entsteht eine umfangreiche Publikation, die den Kleidernachlass erstmalig in seiner Gesamtheit vorstellt und die Ergebnisse des mehrjährigen Forschungsprozesses aufbereitet. Dabei sollen allgemeinverständlich und lebendig die Kleidung und der Alltag, der sie einst umgab, vermittelt werden. Aufgrund des umfangreichen Quellenmaterials lassen sich das Leben des Herzogs, sein Handeln, seine Probleme und Lösungsstrategien gut nachzeichnen, dabei werden immer wieder Bezüge zu den Kleidungsstücken hergestellt.