Moritz' Haus in Buxtehude

Nach unserem Besuch im Buxtehude Museum im November verdichten sich nun die Informationen zum Haus der Tschammers, in dem unser Herzog Moritz ab 1585 in einer Ménage-à-trois lebte.

Das Haus existiert nicht mehr, aber Frau Kurbjuhn vom Buxtehude Museum hat eine Kupferdruckplatte aus dem Jahr 1674 aufgetan, auf der der Brand des Kirchturms der St. Petrikirche dargestellt ist. Im Hintergrund ist die Häuserzeile zu sehen, in der sich das Wohnhaus des Moritz‘ befand. Bei der Abbildung handelt es sich um das Titelblatt einer Predigt, in der der Pastor das Feuer als Gottes Strafe für die Lasterhaftigkeit der Buxtehuder sah:

 „Weil man nicht hat wollen zur Kirchen gehen, hat Gott den Kirch-Turm mit Feuer angezündet.

[…] Was für schändliche Hurerei und Unzucht in dieser Stadt einzeithero getrieben worden, ist zum Teil der ganzen Gemeinde, zum Teil aber dem gerechten Gott und den heimlichen Huren und Buben selber am allerbesten bekannt,

Hoffart und Kleider-Pracht ist auch leider bei uns über Stand und Vermögen schon gestiegen und steiget noch von Tage zu Tage; je mehr die Nahrung abnimmt, je mehr wächset der Hoffart und die Pracht der Kleider nimmt zu.“

Es bleibt offen, ob Moritz die Buxtehuder hat schlechtes Benehmen gelehrt oder umgekehrt....

Und wie gut, dass der Kleidernachlass des Herzogs, der im Jahr des Brandes im Gewölbe der Kirche lagerte, keinen Schaden genommen hat.

 
Maya Brockhaus