Schnittmuster
So wie auf den Schnittmustern sah das rote Samtkleid aus, bevor es zusammengenäht und damit dreidimensional wurde. Einst fertigte der Schneider Carsten Greve dem Herzog seine Kleidung auf den Leib. Sicher nutzte er dazu Schnittmuster, um die einzelnen Schnitteile für Wams und Pumphose auf dem kostbaren Seidensamt zu positionieren. Dadurch konnte er diesen so zu zuschneiden, dass das Muster stimmig war und möglichst wenig Material verbraucht wurde. Ob er die Umrisse direkt auf den Stoff aufzeichnete oder sich Schnittmuster aus Leinen oder Papier anfertigte, wissen wir nicht. Da sich jedoch bei Moritz Oberbekleidung bestimmte Merkmale wie eine ähnliche Ärmelform immer wiederfanden, könnte es gut sein, dass Schnittmuster verwendet und immer wieder variiert wurden.
Um heute vom dreidimensionalen Samtkleid wieder zu den zweidimensionalen Schnitteilen zurückzukommen, hat die Textilrestauratorin zunächst die Umrisse der einzelnen Kleidungsstücke per Hand abgenommen. In einem zweiten Schritt wurden sie in der Hochschule Hannover digitalisiert. Mit den Ergebnissen können wertvolle Hinweise zur einstigen Anfertigung oder für die 3-D Animation gewonnen werden, gleichzeitig gibt es für Interessierte nun die Möglichkeit, das Samtkleid nachzuschneiden.
Digitalisierung der Schnitteile: Sylvia Bossenz, Hochschule Hannover, Fakultät III - Medien, Information und Design, Abt. Design und Medien (DM)
Schnitteile des roten Samtwamses
Rotes Samtkleid, Wams (Vorderansicht)
Rotes Samtkleid, Wams (Rückansicht)
Schnitteile der roten Pumphose
Rotes Samtkleid, Pumphose (Vorderansicht)
Rotes Samtkleid, Pumphose (Rückansicht)